Für die einen ist der Stress und Druck dann noch grösser. Für die anderen löst es den Druck, wenn sie wissen, dass es Sex gibt und sie nicht das Risiko eingehen müssen, wieder einen Korb zu kassieren.
Oft haben Paare unterschiedlich grosse Lust auf Sex. Meiner Erfahrung nach hat dies trifftige Gründe in den Bereichen:
- Art und Weise der aktuellen Sexualität
- Beziehungsthemen (oft nicht so richtig klar und unausgesprochen)
- zu wenig Wissen bezüglich eigener Sexualität und Bedürfnisse und diese auch nicht kommunizieren können
Geplanter Sex entspricht vermutlich nicht deinem Idealbild von Sex. Aber mal Hand aufs Herz, um was geht es ganz genau? Um die schöne Begegnung mit deinem Lieblingsmenschen oder darum, das Bild von vermeintlich idealem Sex zu leben? Frage dich zudem, ob das dein Idealbild ist oder dasjeniger der Gesellschaft.
Und ich sage vermeintlich, weil unser Lebenstil spontanen Sex, für den beide direkt in der richtigen Stimmung sind und die Kinder sind auch gerade nicht da, fast unmöglich macht. Punktuell ja, aber grossmehrheitlich nicht. Du planst alles, weshalb den Sex nicht auch?
Klar, das Prickeln ist vielleicht bei spontanem Sex grösser und ich sage ja auch nicht, dass dieser nicht mehr stattfinden soll. Wenn's passt, dann wunderbar. Aber wenn du bzw. ihr in einer
Langzeitbeziehung seid und euren Sex monogam leben wollt, dann müsst ihr eure Sexualität pflegen und eine wichtige Zutat ist dabei eben auch der geplante Sex.
Bereite dich auf die Begegnung vor
Zudem ist es ein wunderschönes Ritual, sich auf die Begegnung einzustimmen: duschen, schön machen. Ich meditiere z.B. gerne, um den Alltag zu verabschieden und dann wirklich präsent im Moment sein zu können. Ganz offen und da für die Begegnung mit meinem Lieblingsmenschen. Auch frage ich mich selbst, ob ich noch etwas brauche oder vorher noch etwas kommunizieren will. Ich bin bemüht, den Weg für einen zauberhaften Moment freizuräumen. Ja, ich mache die Erfahrung, dass ich als Frau mehr Aufwand betreiben darf, um mich auf den Sex einzustimmen. Und das ist total okay! Mein Mann ist ratzfatz ready. :-)
Bespielt die ganze Bandbreite von Sexualität
Geplanter Sex sollte, wenn immer möglich, stattfinden. Und das löst z.T. Druck aus. Ich kenne das gut aus eigener Erfahrung. Ich rate dazu, dass Sex = alles mögliche ist, nicht nur schwarz oder
weiss. Also auch mal eine sinnliche Intimmassage mit oder ohne Höhepunkt, der eine verwöhnt den anderen, aber umgekehrt nicht uvm. Wenn ihr die ganze Bandbreite bespielt, hat dies zwei wichtige
Vorteile:
- Oft ist es dann für den Menschen mit weniger Lust trotzdem möglich, sich auf etwas einzulassen.
- Die Hürde, bis es zu Sex kommt, wird aufgrund der langen Pause nicht immer höher und höher und der Druck, dass der Sex perfekt sein muss, steigt auch nicht ins Unermessliche.
Wenn der geplante Sex nicht stattfindet, löst das Frust aus. Deshalb rate ich, dass trotz fehlender Lust irgendeine Form von Begegnung stattfindet. Es braucht also den Schritt von beiden: der eine macht einen Schritt und öffnet sich für eine Begegnung, der andere öffnet sich für eine andere Art der Begegnung, als vorgestellt.
Prüfe ehrlich, weshalb der geplante Sex nicht stattfinden soll
Selbstverständlich kann es Gründe geben, die den geplanten Sex verhindern. Aber! Prüfe gründlich, weshalb du den Sex absagst. Was steckt wirklich dahinter? Ich weise gerne noch mal auf die Gründe
zu Beginn des Textes hin. Sei hier bitte ehrlich mit dir und mit deinem Partner/deiner Partnerin. Es bringt nichts, so zu tun, als wäre alles i.O. und du hast einfach nur Kopfschmerzen. Das ist
eine Vermeidungstaktik! Ich wähle diese klaren Worte, weil ich das alles selbst erlebt habe. Wenn wir z.B. unterschwellige Unstimmigkeiten in der Partnerschaft hatte, dann hatte ich keine Lust,
das Bedürfnis meines Partners nach Sex zu erfüllen. So einfach ist das. Selbstverständlich war mir das lange nicht bewusst, aber als ich mir selbst auf die Schliche kam, konnten wir etwas
ändern.
Herzlich, Sandra
Kommentar schreiben