Du bist mit Herausforderungen in deiner Sexualität konfrontiert? z.B. Lustlosigkeit oder Erektionsschwierigkeiten?
Dann ist diese Frage eine der wichtigsten:
Weshalb macht es Sinn, dass es so ist?
Das erscheint jetzt vielleicht paradox, aber dein Körper tut nichts, was nicht Sinn macht für ihn. Alles andere würde unnütz Energie kosten und das tut dein Körper nicht freiwillig, ausser du zwingst ihn mit deinem Kopf dazu. Es geht immer ums Überleben und dafür braucht dein Körper Energie. Das kommt aus der Zeit, als wir noch in Höhlen lebten. Wir fliegen zwar auf den Mond und treiben unseren technischen Fortschritt voran, aber einiges ist immer noch gleich, wie damals.
Also, noch mal: Weshalb macht es Sinn, dass du keine Lust auf Sex hast? Oder deine Erektion unzuverlässig ist? Oder du ein anderes "Problem" in der Sexualität hast?
Lausche mal ganz ehrlich in dich hinein: Setz dich hin, schliesse die Augen und lass deinen Atem ruhig fliessen. Was kannst du wahrnehmen? Kommen Gefühle, Gedanken, eine diffuse Ahnung ...?
All diese "Probleme" sind oft unbewusste Vermeidungsstrategien, um zu verhindern, dass du Sex hast. Du denkst jetzt vielleicht: So ein Mist! Ich will doch eben gerade Sex und es nervt mich, dass es nicht so klappt, wie ich das will. Das ist eben nur ein Teil der Wahrheit. Das ist die Wahrheit deines Kopfes. Die Wahrheit des Körpers ist eine andere und sie ist eben oft stärker und nimmt unbewusst Einfluss auf dein Leben.
Das bedeutet, dass ein Anteil von dir Sex will und ein anderer Anteil nicht. Weshalb ist dies so?
In keinem anderem Bereich unseres Lebens kommen wir so stark in Kontakt mit unseren seelischen Wunden, wie in der Sexualität. Es ist das Intimste, was wir mit einem anderen Menschen teilen können. Bedeutet, dass wir sehr, sehr verletzlich sind. Vorausgesetzt, wir lassen uns wirklich auf eine tiefe Begegnung ein.
Das bedeutet, dass Sexualität das Potenzial hat, dich mit "altem" Schmerz und Trauer in Kontakt zu bringen. Und dies will ein Teil von dir um jeden Preis verhindern. Das ist ja unangenehm.
Nun ist es aber so, dass die Heilung unserer "alten" Verletzungen Teil unseres Lebens ist. Bedeutet, dass wir so lange mit den Themen konfrontiert werden, bis wir sie anschauen, fühlen und dadurch Heilung geschehen darf.
Des Weiteren ist es so, dass unsere alten Verletzungen immer durch Menschen gespiegelt werden. Die anderen "triggern" deine Themen und bringen sie in dein Bewusstsein. Diejenigen, die das am Besten können, sind die Menschen, die wir am meisten lieben. Ja, wieder paradox. Aber wenn du dir im Kopf behälst, dass es um deine Heilung geht, also um dein Bestes, dann macht es Sinn, dass genau die Menschen, die du liebst, dir "behilflich" sind beim Prozess. Ja, dies kann sehr schmerzhaft sein. Ein Beispiel: Deine Ehefrau triggert seelische Wunden aus deiner Kindheit, die du durch deine dominante Mutter erfahren hast. Als Kind wolltest du ihr immer gefallen, damit du ihre Liebe spüren konntest. Noch heute willst du deiner Ehefrau gefallen, damit du die Liebe spürst.
Mir ist wichtig hier zu betonen, dass ich davon ausgehe, dass Eltern immer ihr Bestes geben und nur unbewusst Verletzungen zufügen, weil sie selber Verletzungen aus ihrer Kindheit in sich tragen, die auslösen, dass sie selber Strategien anwenden, die wiederum Verletzungen auslösen können. Es geht hier also nicht darum, deinen Eltern Vorwürfe zu machen. Du bist jetzt erwachsen. Es geht stattdessen darum, dass du Verantwortung für deine Themen übernimmst und sie in die Heilung bringst. Und dieser Weg bedeutet, dass du fühlst und dazu musst du im Körper sein.
Weshalb also vermeidest du Sex bzw. eine tiefe Begegnung mit einem anderen Menschen?
Weil zum Beispiel Themen hochgespült werden wie:
- Ich bin es nicht wert, geliebt zu werden.
- Ich muss mehr leisten (zuverlässige Erektion), um geliebt zu werden.
- Ich werde verletzt, wenn ich mich öffne.
- Ich kann nur mir vertrauen und sonst niemandem.
- Ich will nicht mehr Erwartungen erfüllen müssen.
- Ich will nicht mehr dominiert werden (z.B. Junge mit dominanter Mutter).
uvm.
All diese Themen sind mit Schmerz verbunden. Es tut weh, dies zu fühlen. Und das möchte ein Teil von dir verhindern.
Gutes Nachspüren wünsche ich dir.
Und wenn du Unterstützung brauchst, melde dich bitte.
Herzlich, Sandra
Deine Eltern hatten Sex und daraus bist du entstanden. Du bist von Geburt an ein sexuelles Wesen. Dies als Ausgangspunkt dieses Textes. Wenn du dir nun also eine erfüllte Sexualität wünscht, dann beginnt diese bei dir selbst. Und nein, nicht bei deinem Partner oder deiner Partnerin!
Wir durchlaufen mit unserer Sexualität viele, viele Entwicklungsschritte. Genauso, wie wir andere Dinge in unserem Leben erlernen. Als Baby hattest du einen wunderbaren Bezug zu deinem Körper: du hast deinen Körper bewohnt, du warst quasi dein Körper, fluide und beweglich. Du hast deinen Körper erkundet, berührt und lauthals kundgetan, wenn sich etwas nicht gut angefühlt hat. Mit dem Älterwerden verlieren wir leider oftmals die Verbindung zu unserem Körper. Wenn du an deiner aktuellen Sexualität etwas ändern willst, dann führt der Weg über deinen Körper.
Zwei wichtige Schritte sind zum Beispiel:
1) Beziehung zu deinem Körper aufbauen und festigen
Dein Körper ist dein Tempel und ein Tempel will gepflegt werden. Dein Körper trägt dich gerne durchs Leben, wünscht sich aber auch viel Achtsamkeit und Aufmerksamkeit von dir, ansonsten meldet er sich mit Schmerzen oder Krankheit. Eine gesunde Ernährung (ich propagiere die vegane Ernährung aus Liebe zu den Tieren), viel Bewegung an der frischen Luft, Zeit mit dir und für dich alleine (auch gut, um die Partnerschaft zu beleben), Erholung auch während des Tages (ein bewusster Atemzug jede Stunde ist bereits wunderbar) uvm. Dies sind uns allen bestens bekannte Themen, die wichtig sind für unsere Gesundheit. Und darüber hinaus eben auch für eine erfüllte Sexualität.
Machst du jede Stunde mindestens einen bewussten Atemzug, bist du mit deiner Aufmerksamkeit in deinem Körper und gleichzeitig im Hier und Jetzt. Für einen Moment wird alles andere unwichtig. Es gibt in diesen Sekunden nur dich und einen Körper. Schliesst du dabei die Augen, kannst du die Ruhe spüren, die du in deinem Körper findest. Alles wird still. Für einen kurzen Moment verschwinden alle Sorgen und dein Monkey Mind schweigt. Das sind wichtige Oasen, um deinen Körper zu spüren, eure Beziehung zu festigen und auch, um dein Nervensystem zu beruhigen. Das sind alles sehr wichtige Komponenten für eine erfüllte Sexualität.
Des Weiteren ist Berührung wichtig. Wie oft berührst du deinen Körper achtsam und liebevoll? Berührungen sind für uns Menschen überlebensnotwendig und eben nicht nur diejenigen von anderen, sondern auch unsere eigenen. Nimm dir beispielsweise am Morgen unter der Dusche eine Minute Zeit (sehr gerne mehr), um dich langsam und achtsam einzuseifen. Nimm wahr, wie deine Hand über deinen Körper gleitet. Schliesse dabei die Augen. Es ist wichtig, dass du deine Hand sehr langsam gleiten lässt, damit du die Berührung bewusst wahrnehmen kannst. Und dann nimm wahr, wie das Wasser über deinen Körper fliesst und die Seife abwäscht. Atme dabei tief in den Bauch.
Wenn du dich regelmässig selber berührst, dies muss nicht sexuell sein, baust du eine andere Wahrnehmung von dir auf. Du beginnst dich immer mehr in dir selber wohl zu fühlen, unabhängig vom oftmals viel zu kritischen Blick in den Spiegel.
2) Beziehung zu deinem Genital aufbauen und festigen
Es gibt Menschen, die haben eine sehr starke Verbindung zu ihrem Körper, zum Beispiel Sportler:innen. Oft vergessen geht dabei das Genital. Welch Neuigkeit, aber ja, es gehört auch zu deinem Körper! Und auch dein Genital will Aufmerksamkeit und Pflege. Integriere es in die bewusste Minute unter der Dusche (bitte ohne Seife an den Händen!) und berühre dein Genital. Halte es, streichle es, drücke es, erkunde es.
Lieber Mann, vermutlich hängt dein Bild von dir als Mann sehr stark von deinem Penis ab bzw. genauer gesagt von der Erektion. Nach dem Motto: Steht er, so bin ich. Viele Männer haben eine sehr funktionale Beziehung zu ihrem Penis. Vielleicht gehörst du auch dazu? Solange er schön brav tut, was du willst, ist alles in Ordnung. Verweigert er aber "seinen Dienst", dann wird es schwierig. Aber ... genau wie du, will auch er geliebt werden, ohne leisten zu müssen. Das bedeutet, dass es wichtig ist, dass du ihn regelmässig achtsam berührst, wenn er nicht erigiert ist und wenn es eben gerade nicht um Solosex oder Paarsex geht. Einfach so, weil du deinem Penis Aufmerksamkeit schenken möchtest. Halte in in deinen Händen. Streichle ihn liebevoll, ohne ihn stimulieren zu wollen. Schau ihn an und schenk ihm auch neue Berührungen. Übrigens: wie nennst du ihn? Er hat einen respektvollen Namen verdient. Ich propagiere "Penis".
Liebe Frau, "da unten" versteckt sich ein wunderbarer Bereich deines Körpers. Überlass diesen nicht einfach seinem Schicksal, sondern trage dein Genital bewusst und stolz durch die Welt. Wenn du morgens deine Augen öffnest und dich vielleicht streckst oder einige Yoga-Übungen machst, dann denk auch an dein Genital. Zwinkere ein paar Mal mit dem Beckenboden oder leg deine Hand auf deine Vulva. Nimm dein Genital mit, wenn du aus dem Haus gehst. Berühre deine Vulva unter der Dusche (bitte ohne Seife!) und lass auch einen oder zwei Finger in deine Vagina gleiten. Nimm regelmässig Kontakt auf und sensibilisiere dein Genital. Finde dabei auch heraus, welche Art von Berührung du schön findest.
Und noch ein dritter wichtiger Punkt:
3) Übernimm Verantwortung für dich, deine Lust, deine Erregung, dein Vergnügen und deinen Genuss bei der Sexualität.
Überlass all dies nicht deinem Partner oder Partnerin. Lebe stattdessen einen gesunden Egoismus.
Das bedeutet, dass du beim Solosex herausfindest, wo und wie du berührt werden willst. Du erkundest deinen ganzen Körper. Du baust sexuelles Selbstbewusstsein auf und kannst dann auch deine Grenzen besser setzen, wenn du weisst, was du willst und was nicht. Das stärkt dein Vertrauen zu dir selber und du kannst dich beim Sex besser fallen lassen. Sensibilisiere deine Vagina so, dass sie "hungrig" wird und Lust entwickelt, etwas in sich aufzunehmen. Gib dir und deinem Körper die Erlaubnis, dass ihr euch holt, was ihr braucht. Getreu einer Katze, die sich genau diejenigen Berührungen holt, die sie will.
Über dieses Thema liesse sich noch so viel mehr schreiben. Was ich dir mitgeben will, ist, dass du alles in der Hand hast. Eine Mentorin sagte mal: Du kannst mit einem Stuhlbein Sex haben und dabei voll auf deine Kosten kommen. Heisst: übernimm die Verantwortung und überlass nicht dem Zufall, ob der Sex erfüllend ist oder nicht!
Herzlich, Sandra
Viele Menschen denken: Sex kann man/frau einfach und Sex ist einfach. Eben das Natürlichste der Welt.
Umso grösser ist die Scham, wenn ein Problem auftritt. Das verhindert, dass Menschen bereit sind, hinzuschauen. Das ist sehr schade, verpassen sie doch sehr viel Schönes.
Erstens: Unsere Sexualität ist erlernt, wie gehen, schreiben und surfen. Wir kommen nicht auf die Welt und können Sex. Nein. Hier liegt eine grosse Herausforderung: Weil das Thema Sex immer noch so schambehaftet ist, gibt es nach wie vor nur sehr wenige gute Quellen, um sich als Jugendliche:r zu informieren und zu inspirieren. Viele Quellen bedienen das Bild einer Sexualität, die sehr eingeschränkt und anfällig für Probleme ist (Lustlosigkeit, frühzeitige Ejakulation, Erektionsprobleme uvm.) Das Positive: Wir können jederzeit mehr dazulernen und damit unsere Probleme lösen.
Zweitens: Sex ist nicht einfach. Im Gegenteil. Sex ist hoch komplex. Wenn du dich richtig, richtig einlässt auf Sexualität und dir (beim Solosex) oder einem anderen Menschen (beim Paarsex) wahrhaftig begegnen willst, dann geht das tief und wird sehr intim.
Drittens: Unser ganzes Leben wirkt sich auf unsere Sexualität aus. Wie sind wir aufgewachsen, erzogen worden? Wie wurde über Sex gesprochen? Gab es Nacktheit in der Familie? In welcher Kultur, Religion und Zeit bin ich aufgewachsen? Welche Moral prägt mein Leben? Glaubenssätze? Werte? Die ganze Historie einer Gesellschaft. Habe ich Stress im Leben? Bin ich zufrieden in der Partnerschaft uvm.?
Ganz konkret sieht es so aus, dass es super eng wird in deinem Schlafzimmer, weil dein Inneres Kind mit dabei ist, deine Eltern, deine Ahn:innen und die Gleichen selbstverständlich auch noch vom Menschen, mit dem du Sex hast. Ja, sie alle wirken sich auf deine Sexualität aus. Es ist also komplett falsch, zu sagen, dass Sex einfach ist. ABER ... sie darf leicht sein.
Wie wird deine Sexualität leicht?
Indem du dir erlaubst, dass alles sein darf. Keine Lust, mehr Lust, Orgasmus, kein Orgasmus, Erektion, keine Erektion uvm.
Indem du neugierig bist für dich und für den anderen Menschen. Was bewegt dich? Was bewegt den anderen Menschen? Weshalb macht es Sinn, dass dein Körper zu reagiert, wie er reagiert? Ja, es kann durchaus Sinn machen, dass ein Penis keine Erektion bekommt.
Stattdessen fokussierst du dich auf den Moment und bist 100% präsent. Du spürst den Moment mit all deinen Sinnen und Zellen. Du fühlst dich selber und du spürst den anderen Menschen. Du öffnest dich für diese tiefe Begegnung mit dir und mit dem anderen Menschen. Und du schaffst Raum für all deine Emotionen. Ein wichtiges Element ist dabei die Langsamkeit und das regelmässige Innehalten. Dann geschieht Heilung!
Herzlich, Sandra
Wir leben in einer Zeit, die für viel Anspannung und Verspannungen in unserem Körper sorgt. Volle Agenden, Druck bei der Arbeit und auch Leistungsdruck im Bett.
Massagen und andere Methoden, um Verspannungen aus dem Körper zu lösen, wie auch Meditation, Spaziergänge im Wald, Schlaf, gesunde Ernährung, tiefes Atmen mit Fokus auf die Ausatmung. Das alles ist für ein gesundes und langes Leben wichtig und eben auch für die erfüllte Sexualität.
Wieso?
Das kommt aus der Zeit, als wir noch Todesangst vor Säbelzahntigern hatten. Wenn wir angegriffen wurden, hatten wir drei Möglichkeiten: Kämpfen, Flüchten oder uns tot stellen. Dies hat sich bis heute nicht verändert. Einziger Unterschied: Der Säbelzahntiger wird heute dargestellt durch volle Agenden und allgemeinem Stress in unserem Leben. Bedeutet, dass sich das Autonome Nervensystem bei vielen Menschen die meiste Zeit im Alarmzustand befindet. In diesem Zustand geht es ums nackte Überleben. Da sind wir nicht mehr sozial eingestellt. Geht gar nicht, da wir all unsere Energie zum Kämpfen oder Flüchten brauchen oder uns tot stellen, damit der Säbelzahntiger das Interesse verliert oder wir wenigstens keine Schmerzen haben, wenn wir aufgefressen werden.
Stell dir nun vor, dass du in diesem Zustand Sex hast mit deinem Lieblingsmenschen. Keine gute Voraussetzung für eine erfüllte Sexualität. Es ist sogar so, dass es sein kann, dass die sexuelle Erregung (ebenfalls Anspannung), die dann on top dazukommt, dafür sorgt, dass wir noch mehr in diese Zustände kommen. Dies zeigt sich z.B., in dem wir genervt reagieren, wenn der andere etwas tut, was wir jetzt gerade nicht so gut finden oder aber, unsere selbstzerstörerischen Gedanken in unserem eigenen Kopf werden verstärkt: "Es klappt sicher wieder nicht, du bringst es nicht, kannst deine Frau nicht befriedigen usw."
Deshalb:
Entspannung ist super, super wichtig für erfüllte Sexualität. Gönn dir regelmässig Zeit, in der du dich entspannen kannst. Nimm ein Bad, geh spazieren, hör schöne Musik, meditiere, geh in die Massage uvm. Komm zur Ruhe, spüre dich und begegne deinem Lieblingsmenschen aus der Ruhe. So sind tiefe, wahrhaftige Begegnungen möglich.
Herzlich, Sandra
Ja, sexuelle Anliegen sind komplex und dahinter verbergen sich oft verschiedene Ursachen. Aber ... beim Thema frühzeitige Ejakulation mache ich immer wieder die Erfahrung, dass ich mit Wissensvermittlung und Klären von Mythen schon sehr viel bewirken kann.
Bei meiner Arbeit versuche ich bildlich zu erklären und beim Thema frühzeitige Ejakulation benutze ich den Vergleich mit einem Dampfkochtopf: wenn der Druck im Innern zu hoch ist, dann "haut" es das Ventil raus. Das versteht jeder. Beim Mann heisst das Ventil "Ejakulation". Der Körper verschafft sich damit Entspannung.
Wenn du früher ejakulierst, als du möchtest, dann brauchst du mehr Ventile, wo der Druck aus deinem Becken raus kann.
Beim Körper sind dies:
Mit diesen zwei bzw. drei Ventilen beeinflusst du auch, wie schnell und wie stark der Druck im Innern deines Dampfkochtopfs steigt. Eine weitere Möglichkeit, deine Erregung zu lenken, ist das Tempo deiner Bewegungen.
Konkret:
Wo ist deine Aufmerksamkeit?
Ist dir wichtig, wie es dem anderen Menschen geht? Das ist zwar nett, aber damit hilfst du niemandem. Nimm deine Aufmersamkeit immer wieder zu dir zurück. Dein Lieblingsmensch kann selber für sich sorgen. Wenn dir das schwer fällt, dann schliesse ab und zu deine Augen und spüre, was du in deinem Körper wahrnehmen kannst. Tu dies regelmässig, so kannst du auch das Drucklevel in deinem Dampfkochtopf überprüfen.
Herzlich, Sandra
Ich habe mir spontan vier Tage in meinem Lieblingshotel im Südtirol gegönnt. Ganz vieles hat dagegen gesprochen, so z.B. vereinbarte Termine mit Klient:innen, hartnäckige Glaubenssätze, viele rumstehende Umzugskisten uvm. Aber ... ich bin gefahren und bin sehr, sehr dankbar, dass ich es getan habe.
In Naturns gibt es einen Krimskrams-Laden mit vielen Büchern zu verschiedenen Lebensthemen. Gefühlt kenne ich sie alle, habe ich doch in den letzten Jahren unendlich viele Bücher gelesen, Seminare besucht und arbeite fast täglich an mir und meinen Themen. Doch als ich vor dem Regal stand, sprang mir ein Buch ins Auge: Leben im Jetzt von Eckart Tolle. Ich dachte mir: Gut, es will scheinbar mit mir mitkommen. Und das Buch war eine Wohltat, weil es mich an lebenswichtige Weisheiten erinnert hat.
Meine Lieblingsaussage:
"Sich mit seinem Denken zu identifizieren, ist purer Wahnsinn!"
Immer, wenn ich an diesen Satz denke, muss ich laut lachen. So befreiend fühlt er sich an für mich.
Es geht dabei u.a. darum, dass unser Denken grösstenteils von der Vergangenheit oder von der Zukunft handelt und wir ganz selten 100% präsent im jetzigen Moment sind. Damit handeln wir uns viel Ärger und Leid ein. Nicht nur uns, auch anderen.
Dies gilt auch für die Sexualität!
- Wenn wir z.B. denken: Oh nein, das letzte Mal hat es nicht geklappt, dann stellen wir die Weichen dafür ein, dass es auch dieses Mal wieder nicht klappen wird. Unser Denken basiert auf der Vergangenheit, obwohl es überhaupt nicht gegeben ist, dass es auch dieses Mal wieder nicht klappt. Die Chancen sind immer wieder bei 100%, dass es schön wird.
- Wenn wir während des Sexes unbedingt einen Orgasmus erreichen wollen, ist unser Denken und Handeln in der Zukunft. Wir sind getrieben vom Ziel, welches wir erreichen wollen und der Frust ist dementsprechend gross, wenn wir das Ziel nicht erreichen.
Präsenz und 100% im Moment sein, im Jetzt sein, ist auch bei der Sexualität sehr, sehr wichtig!
Wie gelingt mir das?
Wenn du dich selber so wahrnehmen und deinem Menschen zeigen kannst, wird dies die Verbindung zu dir selber und zu deinem Menschen massiv vertiefen.
Von Herzen kann ich das Buch von Eckart Tolle empfehlen, für alle Lebensbereiche.
Herzlich, Sandra